„Alpine Straße der Romanik – Stiegen zum Himmel" ist ein länderübergreifendes Projekt (Südtirol und Graubünden), das kulturhistorische romanische Stätten wie Burgen, Schlösser, Kirchen, Kapellen, malerische Dörfer und mittelalterliche Städte in unterschiedlicher Kultur-und Naturlandschaft in den Mittelpunkt stellt. Die Alpine Straße der Romanik rückt sowohl kleine und unbekannte, als auch große bekannte Kulturstätten wie z.B. Schloss Tirol, Kloster St. Johann in Müstair und das Benediktinerstift Marienberg in den Fokus. Aktuell eint das Netzwerk, bestehend aus 30 Partnerstätten, die Kultur und Kunst der Romanik mit ihren Symbolen und charakteristischen Bauelementen.
Der Rundbogen steht im Allgemeinen symbolhaft für die Kunst der Romanik. Bereits die altrömische Architektur bediente sich dieser Form und perfektionierte sie. Die keilförmigen Steine werden radial aneinandergesetzt, der Schlussstein im Scheitel des Bogens stabilisiert die Form. Das Gewicht der Steine und darüber liegender Lasten werden dabei über den Halbkreis nach unten geleitet, sodass der Rundbogen hohen Belastungen standhält.
Die Romanik übernimmt diese Bauform nach antikem Vorbild. Halbkreis und Quadrat, das sich aus den Pfeilern oder Säulen ergibt, die den Bogen tragen, werden zur idealen Maßeinheit der Romanik. Aus diesen beiden geometrischen Formen setzen sich Grundriss und Aufriss von Gebäuden zusammen: das Vierungsquadrat, die Breite und Höhe von Kirchenschiffen, die Aufteilung der Geschosse, die Höhe von Säulen, Pilastern oder Pfeilern und nicht zuletzt die Gewölbeform.
Der Rundbogen steht also nicht zufällig auch symbolisch für die „Alpine Straße der Romanik – Stiegen zum Himmel“. Der Bogen ist Symbol der Romanik und steht zudem für eine Verbindung der romanischen Kulturstätten des Landes miteinander, er steht für das Schlagen von Brücken und für ein vereinendes Gemeinsames. Die romanischen Stätten, Städte, Burgen, Kirchen, Kapellen und Klöster entstanden entlang wichtiger Handels- und Pilgerrouten, die über die Alpen führten. Hier entwickelten sich kulturelle Zentren, deren Architektur und Malerei einen bis heute nahezu einzigartig erhaltenen Schatz romanischer Kunst bergen.