Einsam liegt das romanische St. Jakob Kirchlein auf einem
Murkegel zwischen Glurns und Prad im Vinschgau. Gut
versteckt am Waldesrand, in der Nähe des Söleshofes,
ist die Kapelle gar nicht so einfach zu finden. Nur wenige
Wanderer verirren sich dahin. Doch einst lag es auf einer
Wander- und Pilgerroute, auf dem Weg zum Wormser
Joch Richtung Bormio.
Der Hof wird erstmals 1178 urkundlich im Besitz des
Klosters Marienberg erwähnt. Seit damals hat St. Jakob
eine bewegte Geschichte hinter sich. 1499 wurde das
Kirchlein nach der Calvenschlacht von den Bündnern in
Brand gesteckt, 1766 im Zuge der Aufklärung von Joseph II.
geschlossen. Wenig später, 1799, brannte sie erneut.
Napoleonische Truppen hatten „den roten Hahn aufs
Kirchendach gesetzt“, wie es im Volksmund hieß.