St. Benedikt unterstand als Eigenkirche bis ins 12. Jh. dem Bischof von Chur. Danach erfolgte eine Ummantelung der Saalkirche sowie der Anbau eines eigenständigen romanischen Kirchturms. Erst im 20. Jh. wurde der außergewöhnliche kunsthistorische Wert dieses präkarolingischen Juwels erkannt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dabei kommt es beinahe einem Wunder gleich, dass die Kirche die Zeit überdauert hat, denn im Lauf der Jahrhunderte wurde sie mehrmals von einer Mure in Mitleidenschaft gezogen.
Charakteristisch für St. Benedikt sind die Rundbogentüren und -fenster. Im Kircheninneren befinden sich hinter den Rundbogenfenstern drei Altarnischen und zwei vorromanische Stifterbilder. Diese um das Jahr 800 entstandenen Fresken zählen zu den spärlichen Zeugnissen karolingischer Wandmalerei.
Der Fränkische Grundherr
Die Fresken in St. Benedikt erstrecken sich über die gesamte Altarwand. An den Trennwänden zwischen den Nischen finden sich zwei Stifterbilder: ein Geistlicher, der das Modell einer Saalkirche trägt, und ein adliger Grundherr mit einem Schwert. Diese karolingische Wandmalerei ist die einzige bis heute bekannte Darstellung eines fränkischen Grundherren jener Epoche und birgt daher interessante Details über Kleidung und Bräuche dieser Zeit. Weitere Fresken zeigen unter anderem Szenen aus dem Leben Papst Gregors des Großen und des Geschichtsschreibers Hl. Paulus.