Der Saltner, Wächter des Weinbergs. 

Wer sich in das Getümmel des Meraner Traubenfestes wirft, dem kann eine Gestalt begegnen, die er kaum so schnell vergessen wird: die des Saltners – staunen, bewundern und fotografieren erlaubt.

Was ist ein Saltner?
Eingekleidet ist er in lederne Kniebundhosen, in lederne Gamaschen, um die Hüfte schnallt er einen bestickten Gürtel. Er trägt Ketten aus Wildschwein- und Nagetierzähnen und einen mit Pfauen- und Fasanenfedern geschmückten Hut, an dessen Seiten Fuchsschwänze baumeln. In den Händen hält er eine Hellebarde. 

Bis in die 1960er Jahre trommelten die Dörfer ihre jungen Männer zusammen – unverheiratet mussten sie, ehrlich sollten sie sein – um entweder ab dem 25. Juli zu Jakobi oder ab dem 10. August zu Lorenzi bis zum Ende der Erntezeit die Weinberge gut im Auge zu behalten. Die Wacht über den Weinberg war am Tag und in der Nacht und sollte auch mögliche Diebe abschrecken.