Der junge Jojo muss, nach einer Verurteilung, zur Strafe Sozialstunden in einem Pflegeheim ableisten. Jeden Tag taucht er im Zimmer des alten Leo auf, um die Wände zu streichen. Leo, ein ehemaliger Boxer, der in seinem einsamen Groll gefangen ist, ignoriert den Eindringling zunächst. Doch nach und nach beginnt ein Dialog zwischen den beiden, der anfangs eine Konfrontation ist, dann zu einer Herausforderung und schließlich zu einer Freundschaft wird, die sie im großen Match, das das Leben ist, verbündet.
Das Herz eines Boxers wurde 1996 uraufgeführt und ist mittlerweile zu einem Theaterklassiker geworden. Die Auseinandersetzung zwischen den Generationen, die Metapher des sportlichen Kampfes, die immer gleichen Probleme, die Jugendliche auf den „falschen Weg“ führen (Unsicherheiten, Enttäuschungen, Mobbing, Ausgrenzung...), die Lebenserfahrung als Quelle der Weisheit sind Themen, die mitschwingen und in denen man sich immer wieder erkennt. Im Theater in der Altstadt wird Hübners Stück in der Regie des Theatertausendsassa Thomas Hochkofler mit dem "alten Meister" Georg Kaser und dem jungen Talent Paolo Tosin auf die Bühne gebracht.
Lutz Hübner, geb. 1964, studierte Germanistik, Philosophie und Soziologie in Münster. Einer anschließenden Schauspielausbildung an der Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater in Saarbrücken folgten Engagements am Saarländischen Staatstheater, am Badischen Staatstheater Karlsruhe und später als Schauspieler und Regisseur in Neuss und Magdeburg; seit 1996 ist er als freiberuflicher Schriftsteller und Regisseur tätig. Er wurde 1998 für Das Herz eines Boxers mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis ausgezeichnet. Seine Stücke sind in über ein Dutzend Sprachen übersetzt worden und werden auf der ganzen Welt gespielt.