Kunstausstellungen
Seit 1987 ist der Kreuzgang des ehemaligen Kartäuserklosters Allerengelberg in Karthaus allsommerlich ein Ausstellungsort, in der die Auseinandersetzung mit Kunst in ihren vielfältigsten Ausdrucksformen erlebbar wird. Nach einer erzwungenen Pause 2020 ändert der veranstaltende Kulturverein Schnals im Sommer 2021 den Rhythmus: Die Kunst in der Kartause wird zur Biennale. Das Jahr 2025 ist ein Jahr voller Feierlichkeiten, welche mit einer Reihe von Initiativen gefüllt sein wird, die darauf abzielen, das kulturelle Erbe von Karthaus weiter hervorzuheben.

"Karthaus 700"

23. November 2024 – 31. August 2025

Gegründet zwischen 1325 und 1326, war die Kartause Allerengelberg im Herzen des Schnalstals im Laufe der Jahrhunderte Zeugin von Spiritualität, Wandel und menschlichen Geschichten. In der Nacht vom 21. Auf den 22. November 1924 zerstörte ein verheerender Brand das Dorf Karthaus fast vollständig und markierte einen der tragischsten Momente seiner Geschichte. Heute, 700 Jahre nach der Gründung des Klosters und 100 Jahre nach dem Brand, feiert die Gemeinschaft diese Jubiläen mit einer Veranstaltungsreihe, die Erinnerung, Kunst und Reflexion miteinander verknüpft.

Die Initiative „Karthaus 700“
Am 23. November 2024 wurde im Vereinshaus von Karthaus die Veranstaltungsreihe „Karthaus 700“ eröffnet, organisiert vom Kulturverein Schnals. Die Auftaktveranstaltung präsentierte ein reichhaltiges Kulturprogramm, um die Vergangenheit des Dorfes zu würdigen und sichtbar zu machen.
Zu den Höhepunkten des Tages zählte die Eröffnung der Lichtinstallation FeuerRot von Manfred Alois Mayr. Dieses Werk, inspiriert vom Element Feuer, war bereits Teil des Projekts „Kunst in der Kartause 2023“. Im Kreuzgang installiert, fingen die Lichtspiele die Farbnuancen einer Kerzenflamme ein und verwandelten den Raum in ein intensives visuelles Erlebnis. Ergänzt wurde die Ausstellung durch die Klangkomposition Contemplatio von Eduard Demetz. Basierend auf einem Choral des historischen Klosters vereinte dieses Werk Klang, Licht und Stille zu einem Moment tiefgehender Reflexion und emotionaler Resonanz. Die Installation beider Künstler war bis zum 6. Januar zugänglich.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde das Buch Brandneu vorgestellt, das den Wiederaufbau des Dorfes bis heute dokumentiert. Ergänzt wurde dies durch eine Ausstellung von Grafiken des Künstlers Alessandro Gatto, der die Geschichte der Kartause von ihrer Gründung als Kloster bis in die Gegenwart in eindrucksvollen Illustrationen festgehalten hat. Diese Werke sind im gesamten Dorf verteilt zu sehen und schaffen eine symbolische Brücke zum 700-jährigen Jubiläum der Kartause, das im Jahr 2025 gefeiert wird. Die Ausstellung lädt die Besucher dazu ein, die historische und kulturelle Entwicklung des Ortes auf einem visuellen Spaziergang zu erleben.
Das neue Jahr wird mit einer Reihe von Initiativen gefüllt sein, die darauf abzielen, das kulturelle Erbe von Karthaus weiter hervorzuheben. Zu den wichtigsten Veranstaltungen gehören eine Ausstellung im Rahmen von „Kunst in der Kartause“ und das Musiktheaterstück Die letzten Kartäuser, ein großes Gemeinschaftsprojekt, das die lokale Bevölkerung einbeziehen wird.

Die Feierlichkeiten zu „Karthaus 700“ zeigen, wie historische Erinnerung und zeitgenössische Kreativität in Dialog treten können, um neue Perspektiven auf die Vergangenheit zu eröffnen und die Gegenwart zu inspirieren. Eine einzigartige Gelegenheit, das Schnalstal durch das Prisma von Zeit, Licht und Kunst zu entdecken.