Unweit des östlichen Ortseinganges von Naturns erblickt man, eingebettet in die in der Talsohle vorherrschenden Apfelgärten, das kleine
Kirchlein St. Prokulus.
Die kleine Kirche lässt von außen nicht erahnen, welchen Kunstschatz sie in ihrem Inneren verbirgt.
Die Besucher erwartet ein einzigartiger Freskenzyklus, der bereits nach der Freilegung 1923 unter den Experten als Sensationsfund galt. Engel und Heilige, der mittlerweile berühmte „Schaukler“ und sogar eine Rinderherde kamen zum Vorschein: Die Darstellungen zählen zu den frühesten Beispielen vorromanischer Wandmalerei im Alpenraum. Wer die Fresken gemalt hat und was einige der Bilder und Symbole bedeuten, ist nach wie vor ein Rätsel. Da bis heute kein vergleichbarer Freskenzyklus gefunden wurde, stellt sich die zeitliche und künstlerische Einordnung als Herausforderung dar. Die verschiedenen Datierungsansätze der Wissenschaftler reichen vom 8. bis ins 10. Jahrhundert. Unumstritten ist dabei, dass die Ausmalung der Triumphbogenwand und der Chorbogenlaibung um einiges älter ist als die Fresken im Kirchenschiff.
Das
Prokulus Museum gegenüber der Kirche ist nicht sofort als solches zu erkennen, da es doch zur Gänze
unterirdisch angelegt ist und von außen nur das Eingangsportal erkennbar ist. Der Museumsparcours führt in vier Raum-Zeit-Stationen durch Spätantike, Frühmittelalter, Spätmittelalter und dem 30-jährigen Krieg mit der verheerenden Fleckfieberepidemie. Das Museum birgt unter anderem die abgenommenen gotischen Fresken und viele Funde der St. Prokulus Kirche.
Einen kleinen Einblick in die Geschichte dieser besonderen Kirche und Interessantes zu den Funden und Fresken sowie natürlich wichtige Informationen wie Öffnungszeiten und Kontaktadresse zum Prokulus-Ensemble – Kirche und Museum – finden Sie auf den folgenden Seiten.