Stellen Sie sich bei den Stadtführungen vor, Sie hätten Meran in einer anderen
Epoche erlebt?
Natürlich! Ich versuche auch die Menschen mit meinen Geschichten in die jeweilige Zeit reisen zu
lassen. So werden Gebäude und Orte verständlich und schlüssig. Bestimmte Entwicklungen und
Ereignisse, die das Heute beeinflussen, können dann logisch nachvollzogen werden. So wird
Geschichte greifbar und weckt das Interesse.
Welche wäre da für Sie die reizvollste?
Jede Epoche hat ihren Reiz. Sei es die Entstehungszeit, die Zeit als mächtige Hauptstadt der Grafen
von Tirol, die Zeit der Händler und Bürger oder die Entwicklung hin zur weltberühmten Kurstadt
und dem spannenden Heute. Ich liebe sie alle, die mächtigen, die berühmten und die verschlafenen
Epochen Merans. In allen finde ich Erzählungen und Geschichten zum Schmunzeln.
Die besten Plätze im Winter in Meran?
Auf den sonnigen Promenaden bei einem Kaffee, beim Spaziergang um und in Meran, beim
Stöbern in den Geschäften, beim Ausklingen lassen des Tages in guter Gesellschaft. Heimat eben –
mit einem Schuss Dolce Vita.
Wo duftet es im Frühling am Schönsten?
Im Januar in der Gilfpromenade, wo Calycanthus und Zaubernuss ihren intensiven Duft verströmen.
Am Tappeinerweg blüht im späten Winter der Winterjasmin in intensivem Gelb. Überhaupt, der
Frühling: Da gibt es auf den Promenaden ein Fest der Düfte und Farben.
Bei 40 Grad, wohin fliehen Sie?
Im Juni ist es ein Genuss, entlang einer der längsten Lindenalleen Europas zu schlendern und den
süßen Duft der Lindenblüten zu genießen. Erfrischung gibt es auch kulinarisch: In Meran haben wir
hervorragende Eismacher. Die Eisproduktion ist in Italien ein Handwerk mit viel Tradition und
Ansehen; in einigen Eisläden kann man dem Eismacher bei der Produktion zuschauen.