Wenn sich die Blätter gelb färben und die Tage kürzer werden, beginnt die Lieblingszeit der Südtiroler - die
Törggelezeit. Bis heute wird der
jahrhundertealte Brauch gefeiert und gilt bei den Südtirolern als besonderer Ausdruck für
Geselligkeit und Lebensfreude.
Ursprünglich besuchten sich die Bauern nach der Ernte im Herbst gegenseitig, um den
neuen Wein zu verkosten – geworden ist daraus meistens ein Fest! Zum neuen Wein wird beim Törggelen heute noch wie damals
allerhand Deftiges kredenzt: Gerstsuppe, Kaminwurzen und Almkäse, Kraut mit Knödeln, Hauswürste, Geselchtes, Krapfen und gebratene Kastanien. Da
Wein und Kastanien als Hauptbestandteil des Törggelens gelten, findet man diesen Brauch in Südtirol auch hauptsächlich nur dort, wo Kastanienbäume und Weinreben vorkommen.
Übrigens: Der Begriff „Törggelen“ stammt nicht, wie man meinen möchte, vom „Heimtorkeln“ nach dem Weingenuss, sondern von der Torggl, einer Traubenpresse. In Naturns kann man beim Mauerbam-Hof noch eine solche alte Torggl besichtigen.
Jeden Herbst finden in Naturns die typischen Tiroler
Törggeleabende statt. Jeden Mittwoch im Oktober gibt es das traditionelle Törggelen am Dorfbrunnen von Naturns und als krönendes Highlight das
große Törggelefest.