Bestimmt haben Sie schon mal von
Bauernregeln gehört. Bauernregeln, die nach jahrhundertelanger Beobachtung des Wetters entstanden sind und sich bis heute im Alltag der Südtiroler wiederfinden. Mithilfe der Bauernregeln deuten die Südtiroler recht zuverlässig, wie das Wetter die kommenden Wochen sein wird. Trocken oder regenreich. Eiskalt oder richtig heiß. Sonnig oder verregnet. Ja, gar einiges lässt sich vorhersagen.
Um sich die Bauernregeln besser zu merken, entstanden kurze Reime, wie z.B. „Ist's an
Lichtmess hell und rein, wird's ein langer Winter sein.“
Die meisten Bauernregeln sind an einen bestimmen Tag, dem sogenannten Lostag, gekoppelt. Je nachdem, wie das Wetter an diesem Tag ist, wissen die Südtiroler Bauern, welche Folgen das für die Landwirtschaft haben kann. Ist zum Beispiel an "Liachtmess" am 2. Februar ein klarer Himmel, soll der Winter noch lange andauern.
Bauernregeln geben also Wetterprognosen ab. Sie sagen vorher, ob es die nächste Zeit regnen wird, ob die Sonne scheinen wird, oder z.B. ob es bald Schnee gibt.
Wie deuten jedoch wir Partschinser das Wetter?
„Kimmps fa Ziel, kimmp nit viel.“
Kommt's aus dem Zieltal, kommt nicht viel.
„Kimmps fa Schnols, ligs ins afn Hols.“
Kommt es aus dem Schnalstal, liegt es uns auf dem Hals.
„Kimmps fa Ultn, mias mr ins geduldn.“
Kommt es aus dem Ultental, müssen wir uns gedulden.
"Hot der Tschigot an Sabl, werds Wetter miserabl."
Ist unterhalb vom Tschigat Nebel, wird das Wetter schlecht.
"Hot der Tschigot an Huat werds Wetter guat."
Hat der Tschigat einen Wolkenhut / ist auf der Spitze Nebel, wird's Wetter wieder gut.