Die Krippen: Südtiroler Weihnachtsbrauch

Jahrhundertealter Brauch vor Heiligabend

Alle Jahre wieder holen die Südtiroler ihre Krippen aus dem Dachboden oder Keller. Kurz vor Heiligabend stellt die ganze Familie die handgemachten Krippen in der Stube auf. Meist handelt es sich dabei um Erbstücke.

Die Weihnachtskrippen stellen traditionell die Geburt von Jesus aus der Weihnachtsgeschichte dar. Laut Überlieferung im Neuen Testament hat diese in einem Stall in Betlehem stattgefunden. Deshalb findet man in den selbstgemachten Krippen einen offenen Stall, in welchem die Figuren aufgestellt werden: Das Jesukind liegt in einer Futterkrippe, umgeben von Maria und Josef. Ochs und Esel befinden sich auch oft im Stall.

Ebenfalls klassische Krippenfiguren sind Hirten mit ihren Schafen, denen ein Engel von dem Ereignis berichtet hatte, sowie die „Drei Weisen aus dem Morgenland“, die das Jesukind mit Weihrauch, Gold und Myrrhe beschenkten.

Die Südtiroler Krippen sind wahre Kunstwerke. Großteils bestehen sie aus Naturmaterialien, wie Holz. Neben dem oft beleuchteten Stall kann man eine realistisch wirkende Landschaft bewundern: Bäume, Sträucher, Bäche, mit Moos bestückte Wiesen und Zäune. In einer traditionellen Weihnachtskrippe stecken sehr viele Arbeitsstunden mit viel Liebe zum Detail.
Anna Götsch | 13.11.2020
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