Zum Törggelen begibt man sich am besten nach einer Herbstwanderung in bäuerliche Jausenstationen, Buschenschänke, Weinhöfe und alten Weinkeller, um den "Nuien", wie der junge Wein genannt wird, und andere Südtiroler Spezialitäten zu verkosten.
Törggelen ist sozusagen die fünfte Jahreszeit in Südtirol. Die Törggelezeit erstreckt sich von Anfang Oktober bis Ende November und sollte eigentlich auf jeder "To-Do-Liste" stehen. Auch auf deiner ;)
Doch wie geht eigentlich richtig "törggelen"?
Törggelen macht man nicht nur auf die Schnelle. Für das volle Erlebnis planst du am besten einen gemütlichen
Herbstspaziergang ein, z.B. entlang vom Partschinser oder Rablander Waalweg, Sonnenberger Panoramaweg, zum Wasserfall, auf einem Wanderweg bei Quadrat... Die Wege führen oft direkt an
Lokalen vorbei, die Törggelen anbieten. Ideal also um sich nach der Wanderung mit typischen Törggele-Spezialitäten, wie gebratene Kastanien,
Krapfen, Sauerkraut und Hauswürste, Geselchtem und Speck zu stärken.
"1x Törggelen für 2 Personen bitte!" - das sagt man bei uns in Südtirol nicht. Törggelen ist eine
Südtiroler Tradition und kein Gericht an sich. Jeder darf sich aussuchen, was er gerne mag: Hauswürste, Surfleisch, Sauerkraut,
Knödel,
Schlutzkrapfen (Schlutzer)... In einer größeren Runde bestellst du am besten eine Platte, dann kann jeder sich von allem etwas nehmen (sehr empfehlenswert).
Als Begleitung trinkst du den
Suser (Traubenmost vor der Gärung) der eigenen Weinlese. Zum Wohle!
Besonders lecker schmecken
gebratene Kastanien mit einer frischen Bauernbutter. Die "Keschtn", wie wir Südtiroler sie nennen, dürfen selbstverständlich mit den Händen gegessen werden.
Nach der üppigen Mahlzeit darf ein
„Schnapsl“ nicht fehlen. Aber bitte nicht gleich übertreiben, damit du dich noch lange an einen schönen Törggele-Abend in Partschins, Rabland, Töll erinnern kannst. ;)
Übrigens: Wenn du meinst, Törggelen kommt von Torkeln, dann magst du manches mal richtig liegen, angesichts der vielen Lokale, in denen wunderbare Tropfen ausgeschenkt werden - aber nein: Törggelen kommt vom Lateinischen "torquere" und bedeutet, winden, pressen und drehen. Gemeint ist damit das Pressen der Maische nach der Weintraubenernte, wie es zu früheren Zeiten gebräuchlich war.