Kururlaub in Partschins und Töll
Heilsame Bäder und vorzügliches Wasser in Partschins bei Meran
Kururlaub in Partschins und Töll
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Kururlaub in Partschins und Töll

Heilsame Bäder und vorzügliches Wasser in Partschins bei Meran

1836. Es war dies das Geburtsjahr des Kurortes Meran. Der Leibarzt der Fürstin Schwarzenberg, Dr. Josef Huber, schuf damals die medizinisch-wissenschaftliche Grundlage für den Kurort Meran. Er stellte die ersten klimatischen Berechnungen aufgrund der Beobachtungen des damaligen Stadtarztes zusammen.
1837 erschien seine Abhandlung über das Klima Merans mit Besprechung der Kuren mit Molke, Milch, Trauben und Mineralwässern in Wien.

Merans gesundheitsförderndes Potential wurde bereits zu früheren Zeiten entdeckt. So schickten schon im Jahr 1529 Ärzte die Kinder von König Ferdinand zum Schutze vor der „Schweißsucht“ hierher. 1654 reiste Erzherzog Ferdinand Karl nach Meran zur Heilung „manicher Gepresten“.
Freiherr Bartholomäus Stürmer konnte 1827 seine Heiserkeit durch eine Kur mit ungekelterten Trauben heilen.

Nachdem nun 1837 die Broschüre von Dr. Huber erschienen war, schritt 1840 ein weiterer Arzt zur Tat.
Bernhard Mazegger eröffnete in Obermais bei Meran die erste Fremdenpension, verbunden mit einer Kaltwasserheilanstalt.
Die Milch- und Molkekur praktizierte man damals im Frühling, die Traubenkur im Herbst.

1846 eröffnete der Südtiroler Arzt Dr. Franz Tappeiner eine Praxis in Meran. Mit zwei weiteren Ärzten gründete er die Molkenkuranstalt.
Er erkannte die Bedeutung des Luftklimas in Meran und dessen Nutzung zur Heilung verschiedener Krankheiten.
Sein größtes Projekt war jedoch die Errichtung eines Höhenweges über der Stadt: der Tappeinerweg.
Der heute so berühmte Promenadenweg zwischen der Zenoburgstraße, vorbei am Pulverturm und hinunter zum Burghof in die Stadt, wurde 1893 fertiggestellt.
Der Abschnitt bis nach Gratsch wurde erst zu einem späteren Zeitpunkt (1928) errichtet. Dr. Tappeiner konnte ihn nicht mehr miterleben.

Nachdem auch Kaiserin "Sisi" Elisabeth von Österreich in den 1870er Jahren den Weg nach Meran fand, wurde die Stadt schlagartig zum beliebten Kurort für die Aristokratie und das Bürgertum aus ganz Europa. Mit der wachsenden Zahl an Gästen wuchs auch die Zahl der Unterkünfte.
In Meran wurden prunkvolle Bauten und luxuriöse Hotels errichtet. Auch das Kurhaus und das Stadttheater wurden für die zahlreichen Kurgäste gebaut.

Partschins – ein starker Rivale für Meran?

Im Laufe der Jahre besuchten die Kurgäste die umliegenden Dörfer von Meran, und viele Meraner verbrachten ihre Sommerfrische in Partschins.
Partschins galt bereits damals als „Geheimtipp“, wie ein Artikel in der Zeitung „Der Burggräfler“ am 12. Mai 1893 beweist: „Partschins, fast 2 Stunden [zu Fuß] von Meran entfernt, erfreut sich einer besonders schönen Lage. Diese und das gemäßigte Klima – über welches man sich nicht näher aussprechen will, denn sonst könnte es leicht der Fall sein, dass dem berühmten Luftkurorte Meran in seinem Nachbarorte ein starker Rivale erwachsen würde -, sind wohl Ursache, dass in Partschins die meisten verfügbaren Wohnungen mit Sommerfrischlern, welche sich aus sehr angesehenen Familien Merans rekrutieren, gewöhnlich besetzt sind. […] Welch‘ herrliche Ausflüge kann man von Partschins aus unternehmen: so zur Töll, nach Rabland, zu den Bädern Egart und Oberhaus, nach Quadrat, Aschbach […].“

Partschins hätte demnach das gesundheitliche Potential gehabt, um zum Luft-Kurort zu werden.
Nicht wenig dazu beigetragen haben sicherlich zwei Bäder: Bad Egart in Töll und Bad Oberhaus oberhalb von Partschins.
Während Bad Oberhaus, dessen frisches Trinkwasser weit über die Landesgrenzen bekannt war, vorwiegend ein beliebtes Sommerfrische-Ziel der Meraner war,
wurde Bad Egart hauptsächlich von Kurgästen aufgesucht, die im heilsamen Wasser der Bäder ihre Gesundheit zu pflegen geruhten.


Bad Egart in Töll bei Partschins

Heilbad der Römer und der Kaiserin Sisi

Bad Egart, heute Restaurant und Museum, wurde nicht erst von den Kurgästen als Heilbad genutzt.
Die Geschichte des ältesten Heilbades Tirols reicht wesentlich weiter zurück. Es wird vermutet, dass bereits die Römer die Heilkraft des Quellwassers zu schätzen wussten. Ganz in der Nähe des Heilbades befand sich nämlich die Zollstation auf der Töll entlang der Via Claudia Augusta.
Es liegt also nahe, dass schon römische Beamte und Reisende das gesundheitsfördernde Thermalbad aufsuchten. Der Name Egart wurde von der Nymphe Egeria abgeleitet. Demnach ist das Wasser von Bad Egart als Heiligtum der Egeria, Helferin bei Frauenleiden, zu betrachten.
Im Jahre 1430 wurde Bad Egart erstmals urkundlich erwähnt. Das älteste Badl Tirols weist drei Quellen auf, die beim Amt für Gewässernutzung des Landes Südtirol eingetragen sind: Die „Römerquelle“ lieferte das Badewasser.
Das Quellwasser enthielt bereits laut einer Analyse aus dem Jahre 1822 Sulfat, Eisenvitriol, Kohlensäure, schwefelsaure Bittererde und schwefelsauren Kalk.
Die Römerquelle wird auch „Nymphe Egeria“ – Quelle genannt.
Das Wasser der „Eisenquelle“ wurde einst von den Badegästen kurmäßig getrunken.
Die frische, lebendige Mineralquelle „Birkenwasser“ findet man in einem Birkenwäldchen.
Das Wasser von Bad Egart wurde gegen nicht weniger als 29 (!) Krankheitszustände empfohlen. Glückliche Heilung finden laut der Beschreibung von Dr. Franz Feyrtag de Festis unter anderem bösartige Hautausschläge, Milzbeschwerden, Entwässern der Leber, Rheumatismen, Gliedersucht, Nerven- und Magenschwäche, Fußgicht, Urinbeschwerden und weibliche Missstände (Frauenleiden).

Das Badhaus wurde 1730 von Joseph Joachim von Wolfenthal zu Spauregg und Gaudententurm neu errichtet.
Nach der Blütezeit im 18. Jahrhundert verfiel das Bad. 94 Jahre später, im Jahre 1824, trat in Meran eine Aktiengesellschaft unter der Leitung des Distriktsarztes
Dr. Alois von Gasteiger zusammen. Sie stellte das gegenwärtige Gebäude her. Heute noch erinnert die Inschrift des marmornen Torbogens am Haupteingang des Hauses daran: „Zur Heilanstalt für Kranke gewidmet 1824.“ Wie es damals üblich war, brachten die Gäste des Badhauses ihre Bettwäsche, Pölster, Tücher usw. selbst mit. Die Zimmer waren mit Tisch und Stühlen ausgestattet, und geschlafen wurde in Bettstatten, gefüllt mit frischen Strohsäcken.
Bad Egart erlebte 1906 eine weitere Blütezeit, als die Eisenbahnlinie im Vinschgau eröffnet wurde. Der damalige Besitzer stellte den Grund für die Errichtung des Bahnhofs kostenlos zur Verfügung. Die Gäste konnten nun bequem mit dem Zug nach Partschins reisen.
Der Badebetrieb wurde 1956 eingestellt.

Prominenter Besuch in Bad Egart
Mündlichen Überlieferungen zufolge soll Kaiserin Elisabeth, „Sisi“, anlässlich eines Kuraufenthaltes in Meran nach Bad Egart zur Badekur gekommen sein.
Ebenso soll Erzherzog Ferdinand, der spätere Kronprinz, das Bad anlässlich der Eröffnung der Vinschger Bahn 1907 besucht haben.
Der berühmteste Partschinser Peter Mitterhofer, der Erfinder der Schreibmaschine, trat in Bad Egart als Sänger, Musikant, Tonkünstler und Bauchredner auf.

Heute Gaststätte und Museum
Bad Egart ist heute ein Restaurant und beherbergt das K.u.K. Museum. Die Quellgrotte der „Römerquelle“ steht der Öffentlichkeit im Museum zur Besichtigung offen. Im Innenhof des Badl kann man heute noch die Zuber, in denen im Mittelalter gebadet wurde, einen Specksteinofen, in welchem das Badewasser erwärmt wurde und verschiedene Badewannen, die von den Kurgästen einst verwendet wurden, besichtigen. Die zum Badl dazugehörige Kapelle, welche aus der Zeit um 1730 stammt, ist der Hl. Maria geweiht und kann ebenfalls besichtigt werden.
K.u.K. Museum Bad Egart
K.u.K. Museum Bad Egart
Eine Fundgrube für Liebhaber der Habsburger Monarchie mit einer Vielfalt an Antiquitäten und kuriosen Ausstellungsstücken. Bad Egart, bekannt als das älteste ...
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Töll
Restaurant Bad Egart Onkel Taa
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Bad Egart
Heilbad der Römer und der Kaiserin Sisi
Bad Egart
Historische Dokumente
Ein viel besuchter und beliebter Sommerfrische-Ort der Meraner war das Bad Oberhaus oberhalb von Partschins.
Die heilsamen Bäder und das vorzügliche Trinkwasser lockten viele Gäste ins Herz der Texelgruppe. Im Jahre 1357 wurde der Hof Oberhaus erstmals urkundlich erwähnt. Das Badl selbst erlebte im 17. Jahrhundert seinen Höhepunkt. Zu dieser Zeit begaben sich sogar wohlhabende Bürger und Adelige dorthin. Auch Geistliche besuchten den Berghof. Infolgedessen wurde 1697 eine Kapelle gebaut und den hl. Ärzten Kosmas und Damian geweiht.

Bad Oberhaus bestand aus zwei einfachen Holzhäuschen und einer Kapelle oberhalb des Hauses. 5 Kabinen mit je 2 Wannen bildeten die Baderäume. Im oberen Stock fanden die Gäste 6 kleine Zimmer vor. Vis-à-vis stand ein eingemauerter Kessel, wo die Mischungen für Kräuterbäder gebraut wurden (überliefert sind Kamille, Feldkümmel, Lavendel, Thymian und weitere heilsame Alpenkräuter). Im Wirtsgebäude wurde zu Musik getanzt und die Tagesgäste, die hier nach einer langen Wanderung eine Rast einlegten, spielten Kartenspiele wie „Perloggen“ und „Stoßbuddeln“ (=Tischkegeln). Bad Oberhaus war ein einfaches Bauernhaus, es wurde jedoch viel Wert auf „Reinlichkeit“, „Nettigkeit“ und „Ordnungssinn“ gelegt. Das Bettzeug mussten die Gäste selbst mitbringen.

Das Badewasser (reich an gebundenem Eisen, Gips, Alaun und Tonerde) wurde von einer frischen Gebirgsquelle in hölzernen Rohren herangeleitet. Das Trinkwasser (herber Geschmack, äußerst kalt und klar; reich an kohlensauren Eisen, Magnesium, Koch- und Wundersalz) sprudelte unterhalb des Hofes aus einem Felsen und wurde ebenfalls zum Baden benutzt. Daneben gab es noch das „Fieberwasser“ (reich an Kochsalz, Gips und freier Schwefelsäure), gleichfalls ein Trinkwasser, das für die Trinkkuren verwendet wurde. Häufig suchten Malariakranke das Heilbad bei Oberhaus auf. Vor der Trockenlegung der Etschsümpfe litten viele an Wechselfieber, welches dann mithilfe des „Fieberwassers“ bekämpft wurde.
Alle Quellen hatten eine Temperatur von 6,2 °C und halfen gegen Rheumatismus und Rekonvaleszenz.

„Denn an schönen Tagen wird es niemandem einfallen zu Hause zu sitzen, da es der Ausflüge, große und kleine genug gibt, um die Sommerfrische recht zu genießen, z. B. nach Oberhaus. Dieser schöne Berghof liegt nordöstlich von Partschins, im Duft des Nadelgehölzes mit einem Bade, dessen Wasser einige Klafter ober dem Hause entspringt und gebundenes Eisen, Gips und Alaun führt. In geringer Entfernung unter dem Hause sprudelt eine andere Quelle hervor, klar wie Kristall und im Sommer kalt wie Eis. Diese enthält kohlensaures Eisen, Magnesia, Kochsalz und Wundersalz und wird als Trinkkur gegen das Wechselfieber, gegen die Bleichsucht sowie gegen Magen- und Nervenschwäche mit bestem Erfolge gebraucht. Eine Kapelle entspricht auch dem Bedürfnisse frommer Gäste.“ (Artikel in der „Meraner Zeitung“ 1877).

Dass das Trinkwasser, das von der hauseigenen Quelle bezogen wurde, einen guten Ruf hatte, bezeugt ein Eintrag im „Neuen Führer durch Meran und dessen Umgebung“ von Fridolin Plant (1879): „Von Partschins erreicht man auf sehr steilem Fußwege, der allenfalls auch als Reitpfad zu benutzen ist, das in wild romantischer Gegend gelegene, wegen seines ausgezeichneten Trinkwassers berühmte Bad Oberhaus.“

Das Heilbad bestand bis zu einem Erdrutsch im Jahre 1917. Dabei wurde die Kapelle zerstört. Eine der beiden Glocken läutet immer noch im fernen Kamerun in Afrika. Die zweite Glocke hing zwischen 1933 und 1982 im kleinen Bergkirchlein bei der Lodnerhütte im Zieltal, bis sie wegen eines Sprunges im Glockenmantel durch einen Neuguss ersetzt wurde. An der Stelle des ehemaligen Kirchleins steht heute ein Bildstock.
Das Gasthaus wurde von Alfons und Irma Villotti noch bis zum Jahre 1959 geführt und war ein beliebter Treffpunkt mit einer Kegelbahn. Die Heilquellen von Oberhaus bestehen bis heute.

Seit 2003 befindet sich der Hof Oberhaus in Privatbesitz. Der Hof kann nur zu Fuß erreicht werden (siehe Wandertipp), da es keine Zufahrtsstraße gibt.
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Die glorreichen Zeiten der Heilbäder in Partschins sind vorbei. Nur einige stumme Zeitzeugen lassen heute noch an vergangene Tage denken, in denen Gäste von nah und fern nach Partschins reisten, um sich mithilfe eines Bades von den unterschiedlichsten Krankheiten heilen zu lassen.

Partschins ist nun mehr denn je bekannt für sein sauberes, keimfreies Wassers und seiner hervorragenden Luftqualität.
Das Wasser, das kostbare Gut, wird heute jedoch nicht mehr für heilsame Bäder verwendet, sondern stürzt mit beeindruckender Kraft aus 97 Metern Höhe am Partschinser Wasserfall hinab. Hier herrscht ein besonderes Mikroklima, welches nachweislich einen Mehrwert für Gesundheit und Wohlbefinden bildet. Die im Nahbereich des Wasserfalls gemessenen Partikelkonzentrationen, die nahezu an die weltweit hervorragendsten Reinluftgebiete heranreichen, und das saubere Wasser des Zielbachs, eignen sich hervorragend zur Gesundheitsförderung und Prävention.

Die NaturHeilkraft des Partschinser Wasserfalls wird durch einzigartige Angebote des Gesundheitsprojekts „Gsund bleibm! Salute! Take care!“ ergänzt.
Ganz im Sinne von „Gesundheit aus der Natur“ – rezept- und nebenwirkungsfrei - zur Prävention, Entschleunigung, Regeneration oder Erholung.


Unser besonderer dank gilt Herrn Heini Frei, dem unermüdlichen Chronisten von Partschins, für die Durchsicht des historischen Materials der Partschinser Dorfchronisten und die Überlassung sonst unerreichbarer Dokumente und Fotos!

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