Ich betrete den Spiegelsaal, exakt am Höhepunkt eines magischen Augenblicks.
Um diese Uhrzeit ist es in dem weitläufigen, prächtigen Rokokosaal ein nie enden wollendes Licht- und Schattenspiel von Widerscheinen und Spiegelungen. Viele Male sehe ich mein Antlitz, gebrochen von Lichtstrahlen, in den venezianischen Spiegeln reflektiert. Ich deute einen Tanzschritt an und mein Ebenbild multipliziert sich im Raum, erfüllt ihn. Einsam ist diese Stunde und ich vermeine das Echo der Feste und Feiern zu hören. Das Lachen von Edeldamen, am Arm ihrer Ritter, scheint nachzuklingen, fröhlich und anmutig, in dieser abendlichen Illusion. Es scheint mir, Geigenklänge zu vernehmen und hunderte Kerzen flackern zu sehen, im Anblick von Gold, Schimmer und rauschenden Röcken. Mit der Hand streife ich über den weißen, kunstvoll verzierten Kachelofen und die Klaviertasten.