Die archäologische Wanderung A5 beginnt im Dorf Karthaus, wo man den Kreuzgang des alten Klosters der Kartause besichtigen kann. Der Weg führt dann in das Penaudtal bis zur Örtlichkeit "Karl Sumperer". Von hier aus kann man praktisch das gesamte Tal übersehen, mit prächtigem Panoramablick auf die Gipfel der Similaungruppe im Hintergrund. Das Niederjöchl, zu dem man kurz danach gelangt, bietet einen prächtigen Blick auf den Vinschgau, auf die eisbedeckten Gipfel des Cevedale und das Martelltal. Es folgt der lange Abstieg nach Sankt Martin am Kofel und dessen Wallfahrtskirche. Von dort aus gelangt man mit der Seilbahn in wenigen Minuten nach Latsch.
Nach einer kurzen Besichtigung der Überreste der Kartause (1.327 m) machen wir uns auf den Weg: Markierung Nr. 20, auf einer Forststraße, die in das Penaudtal hinein führt. Nachdem wir die Ruinen des aufgelassenen Penaudhofes hinter uns gelassen haben, gelangen wir zu einer Brücke und bald darauf zu einem Wegkreuz am Rande einer kleinen Verebnung. Nun führt der Weg wieder aufwärts bis zu einer Örtlichkeit mit dem seltsamen Namen “Karl Sumperer”. Sie wird beherrscht von einem dreiarmigen Kreuz, einem sogenannten Wetterkreuz, das vor Unwettern schützen soll.
Durch dieses Tal ziehen alljährlich um Mitte Juni Gläubige auf ihrer Bittprozession um eine gute Ernte: es ist praktisch der selbe Weg, der hier beschrieben wird. Die Gläubigen beginnen ihre Prozession im Weiler Sankt Martin am Kofel, unserem heutigen Ziel, und nach Überschreitung des Niederjöches steigen sie am linksseitigen Hang das Penaudtal herunter, um zur Kirche von Unser Frau in Schnals zu gelangen, von wo ihnen der Pfarrer entgegen kommt. Nach Hören der heiligen Messe wird zumeist bei Bekannten übernachtet, am nächsten Tag geht es dann wieder betend zurück nach Sankt Martin am Kofel. In früheren Zeiten pilgerten auch die Bewohner von Schnals über die Jöcher hinüber nach Sankt Martin (Mehr Wissenswertes in der gedruckten Version der Archäologischen Wanderkarte). Wir gelangen nun rasch zur Penaudalm (2.323 m), die Einkehr bietet und sogar einige Notbetten bereit hält.
Von hier führt der Weg wieder aufwärts und schon bald sticht eine klar abgesetzte Linie, eine helles, schlangenartiges Etwas im Talschluß ins Auge: die Überreste eines Waals, einer ehemaligen Bewässerungsanlage. Das Niederjöchl (2.662 m), zu dem wir kurz danach gelangen, bietet einen prächtigen Blick auf den Vinschgau, auf die eisbedeckten Gipfel des Cevedale und das Martelltal (wo in über 2.400 Metern Höhe archäologische Funde getätigt worden sind), das geradezu einzuladen scheint, sich zwischen den Bergriesen weiter vor zu wagen und den Weg nach Süden fortzusetzen.
Wir steigen linkerhand weiter den Hang hinauf bis zu einem Metallkreuz (2.720 m), wo der lange Abstieg nach Sankt Martin am Kofel beginnt, einem Weiler bestehend aus mehreren Höfen, die regelrecht über den steilen Hängen aufgehängt zu sein scheinen.
Kurz nach dem Joch findet sich eine bescheidene Hütte, die als Notunterkunft dient, dann windet sich der Steig rasch abwärts, wobei wir auf einige recht ausgesetzte Stellen achten. Wir erreichen die Waldgrenze und schon bald mündet der Steig in eine Forststraße, die uns direkt zum Wallfahrtskirchlein von Sankt Martin am Kofel (1.776 m) führt, das wie ein zum Auslaufen bereites Schiff am Hang verankert zu sein scheint. Von hier aus gelangen wir mit der Seilbahn in wenigen Minuten nach Latsch (639 m) hinunter. Aber nicht zu vergessen: bei zu heftigem Wind muß der Seilbahnbetrieb eingestellt werden. Dann hilft nur eines: Stärkung in einer Gastwirtschaft und Abstieg zu Fuß!
Mit der Überlandlinie SAD Nr. 261 bis nach Karthaus (Haltelstelle Karthaus)