Die Wolken streifen über die Berggipfel, tauchen Hofansammlungen und Felder in ein Mosaik aus Licht und Schatten. Die Natur führt hier Regie, pausenlos. Sie ist Kulisse, Protagonist und launische Wettermaschine. Sie schlägt herbe und milde Töne an, sie fordert den Bewohnern und Besuchern viel ab und gibt selbst alles.
Nach dem Ötzifund 1991 haben zahllose Fernsehteams, Journalisten und Forscher das Schnalstal besucht. Die Schnalstaler haben sich inzwischen daran gewöhnt, vielleicht sogar ein gewisses Medienbewusstsein entwickelt. Auf jeden Fall haben sie mit einer kreativen Palette an Dienstleistungen darauf reagiert. Südtirol und auch besonders das Schnalstal ist seit 2007 Schauplatz für zahlreiche große Filmproduktionen. Denn die Kontraste zwischen dem ewigen Eis, den urigen Höfen mit ihren tiefbraunen Holzkonstruktionen, den ursprünglichen Bräuchen, der wilden Natur, und dazu die bodenständige Küche und traditionsreiche Handwerkskunst, die charmanten Übernachtungs- und Catering- Dienstleistungen sind eine Schatzkammer für Filmproduktionen jeglicher Art - ob Werbespot oder Hollywoodepos.
Besonders die letzten drei Großproduktionen haben aus dem Fundus Schnalstal geschöpft. Western und Heimatfilm: “Das Finstere Tal“ vereint beides. Der Film erzählt die dunkle Geschichte eines Dorfes, das unter dem Bann der machtbesessenen Brenner-Familie steht. Mit Greider taucht ein Amerikaner auf, ein Außenseiter, der, wie sich herausstellt, in tiefer Verbindung mit den Brenners und ihren Verbrechen steht.
Der österreichisch-deutsche Spielfilm nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Willmann wurde bei den uralten Marcheggund Kofelhöfen in Kurzras gedreht, die als eindrucksvolle ehemalige Filmkulisse nach wie vor besichtigt werden können. Besonders in diesem Dreh wurden Land und Leute durch viel Umsicht und Respekt miteinbezogen. Der Regisseur Andreas Prochaska verstand es, Leute aus dem Ort und Umgebung als Laienschauspieler mitten ins Filmgeschehen zu holen. Am Set trafen also professionelle Schauspieler und Laien, internationale Crew und lokale Handwerker aufeinander. Ein Gemeinschaftsprojekt, das bei vielen in sehr lebendiger Erinnerung geblieben ist. Auch nach außen hin war der Film ein Erfolgsprojekt, das neben zahlreichen
Auszeichnungen auch den deutschen,bayerischen und österreichischen Filmpreis erhielt.
Ein Film von - Un Film di Andreas Prochaska mit – con Sam Riley: Greider
Tobias Moretti: Hans Brenner
Paula Beer: Luzi Gader
Thomas Schubert: Lukas
Carmen Gratl: Gaderin (Luzis Mutter)
Clemens Schick: Luis Brenner
Helmuth A. Häusler: Hubert Brenner
Martin Leutgeb: Otto Brenner
Johann Nikolussi: Rudolf Brenner
Florian Brückner: Edi Brenner
Hans-Michael Rehberg: Brenner Bauer
Erwin Steinhauer: Pfarrer Breisler
Xenia Assenza: Maria (Greiders Mutter)
Franz Xaver Brückner: Franz (Bräutigam von Maria)
Beatrix Brunschko: Mutter von Lukas
Gerhard Liebmann: Vater von Lukas
Heinz Ollesch: Schmied
Josef Griesser: Wirt
Johanna Bittenbinder: Wirtin
Gegenwartskino live - inmitten der Kulisse. 2016 fand am Ende des Tales, im Heuschober des Marchegghofs, zum ersten Mal das “Kino in der Scheune” statt. Auch heuer kann “ Das Finstere Tal” wieder am Originalschauplatz besichtigt werden.