Erste Frühlingstage
Als wollten sie nichts versäumen, sind eindeutig die Krokusse die ersten, die dem langsam schmelzenden Schnee trotzen und ihre weiß-violetten Blüten aus feuchten Wiesen und
Gräben recken. Langsam, aber sicher können sie ungestört die Sonne genießen und Tag für Tag, Woche um Woche folgen weitere Blumen. Sie sind in den verschiedensten Lebensbereichen zuhause: Manche, wie die großblütige, majestätische Königskerze oder der wilde, intensiv duftende Thymian, gedeihen prächtig in der prallen Sonne auf steinigem Untergrund, andere mögen es lieber schattiger und geschützter in Waldnähe, wie das Kleine Immergrün, Leberblümchen oder Maiglöckchen, und wieder andere können nicht ohne Wasserläufe und wachsen in der Nähe von Mooren und Sümpfen, wie Gänseblümchen, Bärlauch, Veilchen und Dotterblume. Entsprechend können etliche auch in die Garten- oder Parkgestaltung aufgenommen werden.
Vom Wind umspielt
Wer aufmerksam durch die Landschaft wandert, bemerkt auch, wie sich zart, aber entschlossen Märzenbecher durch die Schneedecke schieben, bis sie einige wenige Zentimeter aus der Erde ragen. Auf den naturbelassenen Wiesen am Vigiljoch kann man sie zusammen mit den Krokussen bei einem Spaziergang sehr schön beim Austreiben beobachten. Nicht nur am Boden erwacht die Natur, auch Sträucher und Bäume tragen duftenden Blütenschmuck: Die Wildkirsche mit ihren weißen, zart duftenden Blüten gedeiht in lichten Mischwäldern. Ihre kleinen, eher bitteren roten Früchte fressen vor allem Vögel gern. Bei einem Ausflug zu den blühenden Kastanienhainen in Völlan kann man auf dem Kastanienerlebnisweg auch allerhand über diese stachelige Frucht erfahren. Ebenfalls zu den
ersten Boten des Frühlings ab Mitte März gehört die unter Naturschutz stehende Salweide, auch bekannt als Palmkätzchen, weil ihre Blüten zuerst als flauschige, silbrig-glänzende Kätzchen erscheinen, die männlichen dann gelb und die weiblichen grün blühen. Im April zeigt die Erle auffällig herunterhängende Blütenkätzchen und im Mai trägt der Feldahorn aufrechte, traubige Blütenstände. Etwas später, im Juni, entfaltet die Linde, die über 30 Meter hoch werden kann, ihre zarten, leicht süßlich duftenden Blütenbüschel, die Hummeln und Bienen anlocken und gern auch als Tee verwendet werden. In Lana steht sie, weil sie tiefgründige humose Böden und warme Mischwälder liebt. Im selben Monat blüht auch die Rebe, eine für diese Gegend wichtige landwirtschaftliche Kulturpflanze. Diese Blüten
sind eher unscheinbar und unspektakulär, legen aber einen zarten, leicht süßlichen Duft über die Weinberge.