Traumhafte Aussichten für Roman(t)ik-Fans

Traumhafte Aussichten für Roman(t)ik-Fans

Auf einem Sattel unterhalb des Ifingers, 1.250 m ü.d.M., blickt eine kleine Kirche weit hinab in den Meraner Talkessel. Nicht nur den Haflingern ist das St. Kathrein-Kirchlein mit dem traumhaften Ausblick seit Jahrhunderten ans Herz gewachsen. Seine beispiellose Kulisse wurde über die Jahre zum Lieblingsplatz vieler Naturliebhaber, Kraftsuchender und Brautleute.

Wenn man umgekehrt von Meran in Richtung Hafling schaut, sieht man in einer Senke des Hochplateaus die unverkennbare Silhouette einer kleinen Kirche. Geweiht ist die Kirche der Hl. Katharina, welche unter anderem als Patronin der Fuhrleute gilt. Da man bis zur Eröffnung der neuen Landesstraße in den 1980er-Jahren nur über den alten Haflinger Weg (Nr. 2B) neben St. Kathrein ins Tal gelangte, sollte sie wohl die Menschen und ihre Ware beschützen.

Die Riesen vom Tschögglberg
Es waren einmal zwei befreundete Riesen. Sie lebten am Tschögglberg und wollten den Bewohnern von St. Kathrein und Mölten beim Bau ihrer Kirchen zur Hand gehen. Allerdings besaßen sie lediglich einen Hammer. Sie beschlossen, sich diesen abwechselnd über den Tschögglberg hin und her zu werfen. Eines Tages aber vergaß der Riese, der beim Kirchenbau in St. Kathrein zugange war, den Hammer zurückzuwerfen. Der Riese in Mölten war darüber arg erbost und warf in seinem Zorn einen riesigen Felsbrocken nach St. Kathrein, der das Kirchlein nur knapp verfehlte. Noch heute findet man den Brocken in der Wiese unterhalb des Gotteshauses.
 


Wechselvolle Geschichte mit An- und Umbauten
So erzählt die Sage von der Entstehung von St. Kathrein. Die Geschichtsquellen datieren die Ursprünge der kleinen Bergkirche auf das zweite Viertel des 13. Jahrhunderts. Erbaut wurde sie an einem früheren angeblich heidnischen Kultplatz, dort, wo einst eine Kapelle stand, die um 1202 einem Brand zum Opfer fiel. Viele hundert Jahre sind seitdem ins Land gezogen, und vieles hat sich seither im Inneren und Äußeren des romanischen Kirchleins verändert. Im späten 14. Jahrhundert etwa wurde die Westfassade mit Fresken ausgestattet, während der Glockenturm in seiner heutigen Form von spätgotischem Ursprung zeugt. Der Flügelaltar in der gotischen Apsis stammt aus dem 15. Jahrhundert. Auf das 17. Jahrhundert geht hingegen der schöne Seitenaltar mit dem Hl. Sebastian zurück, ebenso die Statuen des Hl. Florian und des Hl. Rochus zu beiden Seiten des Triumphbogens. Die Vorhalle, um die die Kirche im späten 19. Jahrhundert erweitert wurde, schützt die mittelalterlichen Fresken, die das Martyrium und die Enthauptung der Schutzpatronin Katharina darstellen.
 
Weitum beliebter Kraftort
Die Kulisse ist für viele romantisch, für manche kraftvoll und für manche geradezu mystisch: Wenig verwunderlich, dass Romantiker das Kirchlein als ideale Location für Hochzeiten und Feierlichkeiten für sich entdeckt haben. Jedes Jahr geben sich in der faszinierenden Kulisse von St. Kathrein unzählige Paare aus Nah und Fern ihr Eheversprechen.

„Es gibt Orte, die sind prägend. Sie geben uns Kraft und sind uns vertraut. Für mich ist das St. Kathrein Kirchlein so ein Ort. Seit Kindestagen ist es mein Begleiter, denn mein Zuhause – der Sulfnerhof – liegt direkt nebenan. Nun möchte man meinen, dass man den Blick für Dinge, die man täglich vor Augen hat, mit der Zeit verliert – doch mitnichten: Den Anblick von St. Kathrein genieße ich jeden Tag aufs Neue. Gar manche behaupten, es handle sich hier um einen alten Kraftplatz. Und wahrhaftig, wenn ich mich abends in aller Stille vor die Kirche setze und den einmaligen Blick ins Tal genieße, rückt plötzlich alles an seinen Platz. Mein Puls fährt runter und Frieden zieht in mein Herz ein. Ich finde, jeder von uns sollte im Leben einen solchen Ort haben.“
Peter Reiterer, Präsident des Tourismusvereins Hafling-Vöran-Meran 2000

„Um halb 7 Uhr morgens sperre ich die Kirchentür auf – das ist sozusagen die erste Tat meines Tages. Das Kirchlein von St. Kathrein ist für mich ein ganz besonderer Ort. Ich liebe es, mich mit den Besuchern zu unterhalten, zünde jeden Tag eine Kerze für meine Lieben an und genieße abends den Sonnenuntergang. Mein Sohn hat hier geheiratet, und mit meinem Mann habe ich vor 7 Jahren unser 50-Jähriges gefeiert“.
Waltraud, sperrt täglich die Kirche auf

„Als kleines Mädchen war ich oft mit meinen Eltern auf Sommerfrische in Hafling. Ich verbinde viele schöne Erinnerungen mit dieser Zeit: die kühle Bergluft, das Schwarzbeerenpflücken im Wald, die gemeinsamen Ausflüge in die Natur – auch nach St. Kathrein. Ich wollte immer schon in einer kleinen Kirche heiraten, und St. Kathrein, mit dieser fantastischen Aussicht, war für mich der perfekte Ort dafür“.
Kristina, gab ihrem Mann im St. Kathrein Kirchlein in Hafling das Ja-Wort

Tipp: Tag der Romanik

Geführte Besichtigungen finden im wöchentlichen Rhythmus statt. Im Rahmen des Projekts „Alpine Straße der Romanik – Stiegen zum Himmel“, das bislang 25 romanische Kulturstätten zwischen Südtirol und Graubünden vereint, lädt St. Kathrein jedes Jahr im Oktober zur geführten Besichtigung.

Tourismusverein Hafling-Vöran-Meran 2000 | 21.09.2023
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