My boy, with such boots, we may hope to travel far, 2016
Alvaro Urbano
Nach Abschluss eines Architekturstudiums in Madrid studierte Alvaro Urbano (Madrid, 1983) am Institut für Raumexperimente (UdK) in Berlin und vertiefte seine Kenntnisse bei Olafur Eliasson. Seine Arbeiten basieren oftmals auf einer Verknüpfung historischer und fiktionaler Elemente, die mit unterschiedlichen künstlerischen Mitteln wie Video, Performance, Skulptur und ortsspezifischen Installationen durchdekliniert werden.
Das Werk in Meran befindet sich in der Nähe vom Pulverturm und gehört zu einem größeren Projekt im Rahmen von Art & Nature, bei dem Urbano 15 Skulpturen in die Landschaft zwischen Meran und Tirol verpflanzte. Ihre Formen gehen auf das in Runen geschriebene Kryptogramm aus dem berühmten Roman Die Reise zum Mittelpunkt der Erde von Jules Verne zurück, das den Schlüssel für diese Reise birgt. Außerdem stellen die Skulpturen eine Parallele zu den Inschriften der Räter her, einem Volk, das den Alpenraum in der Eisenzeit bewohnte, sodass es zu einer Überlappung von historischen Tatsachen und Sciencefiction-Elementen kommt. Doch dieses Projekt ist noch größer angelegt – in Zukunft sollen weitere Skulpturen verschiedenenorts auf der Welt aufgestellt werden – und mündete 2016 in einer ungewöhnlichen Ausstellung mit dem Titel I in der Mole Antonelliana in Turin, die der wörtlichen Auslegung des Begriffs „Einzelausstellung“ entsprechend von einem einzigen im Vorfeld ausgelosten Besucher gesehen wurde. Der Titel I spielt nicht nur auf die englische 1. Person Singular an, sondern auch auf das römische Zahlzeichen und auf das letzte Schriftzeichen im Kryptogramm des Romans von Jules Verne.