Was ist das Besondere an „Lana meets Jazz“?
Helga Plankensteiner: Es ist ein Festival, das jedes Jahr neu entsteht und bei dem es nicht nur um Musik, nicht nur um Kultur,
sondern auch um Jugendförderung geht. Das gibt es nicht so oft und es hat natürlich auch damit zu tun, dass ich an der Musikschule unterrichte und viele Kollegen beim Festival mitmachen.
Michl Lösch: Es ist einfach eine gute Mischung, eine echte Synergie.
Helga Plankensteiner: Wir planen nie lange im Voraus, sondern lassen den Dingen ihre Eigendynamik. Es braucht immer die richtige Energie, es dürfen sich keine Selbstverständlichkeiten entwickeln. Bei uns kommt die Energie zu einem großen Teil von den Schülern. Denn dieses Festival ist überhaupt nur für sie und mit ihnen entstanden, als Möglichkeit, vor Publikum aufzutreten und gemeinsam mit professionellen Musikern zu spielen.
Wie seid ihr eigentlich zum Jazz gekommen?
Michl Lösch: Mir war die Klassik immer ein bisschen zu langweilig, ich wollte schon immer improvisieren und einfach drauflosspielen. In meiner ersten Band haben wir dann Fusion gespielt, eine Mischung aus Jazz und Rock. Später haben wir uns immer weiter in Richtung Jazz entwickelt. Damals gab es kaum Möglichkeiten, Jazz zu studieren; ich bin deshalb nach Mailand zu Franco D’Andrea gegangen und nach Graz, erst später gab es auch an anderen Orten Workshops. Um Jazz zu hören oder auch nur um Jazz-Platten zu kaufen, ist man bis nach Bologna, Mailand oder München gefahren. Nur langsam hat sich auch hier eine Szene entwickelt, zuerst in Meran, Bozen und Brixen mit Auftrittsmöglichkeiten in Bars und Pubs. Mittlerweile gibt es verschiedene Festivals und an jedem Konservatorium auch Jazz-Klassen.
Helga Plankensteiner: Ich habe den klassischen Werdegang über den Kirchenchor und über die Musik-Kapelle gemacht, wo ich Klarinette gespielt habe. Später habe ich in Innsbruck und Mailand Gesang studiert und bin nach New York gegangen. Erst danach hab ich begonnen, ernsthaft Saxofon zu lernen, zunächst in Workshops und indem ich viel Musik gehört habe, später auch über einen regulären Abschluss am Konservatorium.