Das Kirchendorf Lana beherbergt über 40 Kirchen und Kapellen sowie mehrere Klöster und Konvente aus über zehn Jahrhunderten. Die ältesten Kirchen wurden vor der ersten Jahrtausendwende und noch vor der ersten urkundlichen Erwähnung von Lana errichtet. Eine davon, St. Margarethen, ist bis heute erhalten. Vom ursprünglich frühromanischen Bau sind noch die drei Rundapsiden mit ihrem gut erhaltenen Freskenzyklus aus dem Jahr 1215 zu sehen. Von Anfang April bis Ende Oktober finden immer mittwochs geführte Besichtigungen statt. Die Kirche ist darüber hinaus eine Etappe des Projektes „Stiegen zum Himmel“ auf den Spuren der Romanik.
Bergkirchen in Lana und Umgebung
Auf dem Basalthügel von Naraun bei Tisens liegt das kleine, vormals romanische Kirchlein St. Hippolyt. Der einst prähistorische Kultplatz ist heute ein beliebtes Ausflugsziel, denn St. Hippolyt liegt an einer exponierten Stelle und bietet sehr schöne Panoramablicke auf die umliegende Bergwelt.
Noch höher liegt St. Vigilius auf dem Vigiljoch. Die im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnte Kirche ist eine der höchstgelegenen romanischen Kirchen der Welt. Sie wird bis heute „Wetterkirche" genannt, da die Bevölkerung Bittgänge dorthin unternahm, um schlechtes Wetter, Schauer, Hagel, Blitz und Donner und dergleichen abzuwenden.
Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Urpfarre Lana dem Deutschen Orden übergeben, der somit zum wichtigsten Orden des Ortes wurde. Aus dieser Zeit stammt die gotische Kirche St. Peter.
Dagegen zählt die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt mit ihrem prächtigen Flügelaltar von Hans Schnatterpeck zu den schönsten Werken der Südtiroler Spätgotik. Schnatterpeck wurde für sein Werk bezahlt; die 1.600 Rheinischen Gulden die er erhielt, entsprechen dem damaligen Wert von drei Bauernhöfen. Es war die höchste Summe, die je in Tirol für einen gotischen Flügelaltar bezahlt wurde. Der Altar kann mit Führung von Anfang April bis Ende Oktober besichtigt werden.
Eine der größten Kirchen des 20. Jahrhunderts ist die Heilig-Kreuz-Kirche aus den 1920er Jahren im Zentrum von Lana. Im angeschlossenen Ordenshaus liegt der große und innovative Klostergarten Galanthus, der im Jahre 1854 gegründet wurde und in dem heute biologische Heil- und Küchenkräuter zum Verkauf angeboten werden.