Uhrwerke, Schmuck und andere funkelnde Kleinode
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Uhrwerke, Schmuck und andere funkelnde Kleinode

Die Geschichte der Goldschmiede und Uhrmacherei Plunger in Lana

Schmuck ist ein universelles Symbol für Wert und Wertschätzung, Uhren zeugen von akribischer Genauigkeit und höchster Handwerkskunst. Auf diese Prinzipien baut das Familienunternehmen Plunger in Lana seit drei Generationen. Das Ehepaar Karin Fischnaller und Günter Plunger sind die Seele des Juwelier- und Uhrmacherbetriebes, Tochter Sandra Plunger führt das Unternehmen mit Schwung und Gespür für Zeitgeist in die Zukunft, ihr Mann Kevin Wenin unterstützt sie als angehender Uhrmacher dabei. Mit Leidenschaft und Sorgfalt arbeiten sie gemeinsam im Geschäft im Dorfzentrum von Lana 
und schaffen einzigartige, wertvolle Schmuckstücke, reparieren und verkaufen qualitativ hochwertige Präzisionsgeräte. Sandra erzählt uns mehr über die Handfertigkeit und Kreativität 
der Plungers. 
Ihre Geschichte beginnt 1907 mit Franz Plunger. Können Sie uns mehr über ihn erzählen? 
Leider wissen wir nicht allzu viel über Franz, da er bereits 1914 im Ersten Weltkrieg gefallen ist. Er 
war gelernter Uhrmacher, in der Familie meiner Urgroßmutter Karolina Pichler waren alle als Weber tätig. Durch die Heirat von Franz und Karolina ergab sich die Möglichkeit, 1907 das bestehende 
Geschäft zu eröffnen. Mein Großvater Rudolf wurde 1906 geboren und machte zunächst eine Ausbildung zum Weber. Das Geschäft sollte einer seiner Brüder übernehmen, für den sich jedoch 
aufgrund von Heirat eine andere Möglichkeit ergab, und so begann Rudolf nach dem Abschluss seiner Weberlehre beim traditionsreichen Unternehmen Ladstädter in Innsbruck eine Uhrmacherlehre und übernahm später das Geschäft. In der Zwischenzeit führte meine für ihre Ausdauer und Hartnäckigkeit bekannte Urgroßmutter das Geschäft. 

Wer arbeitet jetzt im Familienunternehmen
Meine Mutter ist für den Einkauf verantwortlich, informiert kompetent über neue Entwicklungen und versteht es, ein Unternehmen auch durch schwierige Zeiten zu führen. Mein Vater arbeitet 
mittlerweile seit fast 60 Jahren im Betrieb und ist bekannt dafür, alles reparieren zu können. Wir haben ein unglaublich großes Ersatzteillager, um auch die schwierigsten Wünsche zu erfüllen. 
Mein Mann ist neu in diesem Beruf und bringt als gelernter Tischler die besten Voraussetzungen mit, um die präzise Uhrmacherei-Technik zu erlernen und Grundsätze zu begreifen. Ich lege 
großen Wert auf schöne Verpackung, Nachhaltigkeit und die Außenwirkung. Ich habe es geschafft, mit Social-Media-Präsenz und Online-Shop unserem etwas verstaubten Ruf einen neuen Anstrich zu geben. Ich möchte, dass die Menschen sehen, dass unsere Familie mit der Zeit geht.
Welche Bedeutung haben Uhren, Schmuck und Handwerkskunst im Allgemeinen für Sie? 
Handgefertigte Objekte sind für uns natürlich etwas Besonderes. Jedes Stück ist einzigartig. In den letzten Jahren hatte die Handwerkskunst nicht wirklich einen großen Stellenwert. Das 
ändert sich jedoch in der letzten Zeit stark. Die Menschen sind wieder bereit, für Einzigartiges und Seltenes Geld auszugeben. Weltweit gewinnen Präzisionsuhren an Wert und Bedeutung; in Südtirol noch nicht so sehr, aber ich bin mir sicher, dass es auch hier früher oder später passieren wird.

Können Sie uns etwas über Ihre eigene Schmucklinie morgentau erzählen? 
Ich habe bei einem Goldschmied ein Praktikum gemacht, damit ich meinem Vater bei den Reparaturen unterstützen kann. Motiviert durch das Praktikum, habe ich dann verschiedene Dinge ausprobiert. Mit der Zeit sind Freunde und Bekannte auf mich zugekommen und haben mich gebeten, Schmuckstücke zu kreieren. Daraus sind einige interessante Objekte entstanden. Ich glaube, mein Schmuck kommt deshalb so gut an, weil er, was sowohl Ästhetik als auch Preis betrifft, ein wunderbarer Kompromiss zwischen Goldschmiedekunst und Alltagsschmuck ist. Ich habe einen schlichten, einfachen, feinen Stil. Er ist frisch und jung, der Name morgentau leitet sich davon ab. Damit möchte ich zeigen, dass Goldschmiedekunst nicht alt, verstaubt und protzig sein muss. 

Wie ist Ihre Beziehung zu Lana und zur Umgebung? 
Wir sind gut ins Dorfleben integriert, es gibt uns schon sehr lange und wir befinden uns mitten in der Fußgängerzone. Es ist wichtig, dass das Geschäft eine gute Beziehung zum Dorf hat 
und dass die Menschen sich wohlfühlen, wenn sie den Laden betreten. Wir haben viele ältere Kunden, die gerne einfach nur zum Plaudern kommen, und andere, die vorbeikommen und uns 
um Rat fragen.

Fotos: Lisa Renner