Speckknödel und Schwarzplentener Riebl
Um Bauern wie Kerschbamer zu unterstützen, kauft die Familie Schwienbacher für ihren Gastbetrieb Hofer-Hof nur regionale
Produkte und baut selbst so viel Gemüse wie möglich im eigenen Garten und Acker neben dem Haus an. Sehr viel Arbeit, die dahintersteckt, und weniger Geld, das unter dem Strich übrig bleibt. Aber das nimmt die Familie in Kauf.
„Wenn ich mit dem frischen Salat in der Hand aus dem Garten komme, schmeckt er den Gästen nochmal so gut“, sagt Luise Schwienbacher und lacht. Die 65-Jährige ist die gute Seele des Hauses und steht von Mitte März bis Mitte November jeden Tag in der Küche, um für die vielen Wanderer frisch zu kochen. Zusammen mit Schwiegertochter Stefanie, 31.
Die Männer Josef, 70, und Stefan, 31, kümmern sich um den Garten, den Acker und das Gewächshaus, aber auch um die Betreuung der Gäste. Vor allem, wie heute, einem sehr sonnigen Sonntag, gibt es viel zu tun. Schon um elf Uhr kommen die ersten Wanderer und warten auf die Tiroler Spezialitäten und mediterranen Gerichte. Sie bestellen die traditionellen Speckknödel mit Krautsalat, Teigtaschen mit Spinat oder Schwarzplentenen Riebl, eine Art Kaiserschmarrn aus Buchweizenmehl. Und die Spezialität des Tages: Cordon bleu mit einheimischem Fleisch und Bärlauch aus dem eigenen Garten.
Salat, Kresse, Bohnen, Rote Bete, Beeren und Früchte wachsen hier auf 800 Metern. „Nur wenn wir zu wenig haben, kaufen wir Gemüse zu. Wenn möglich direkt vom Bauern“, sagt Luise. Die sieben verschiedenen Säfte von Himbeere bis Kirsche, Johannisbeere oder Apfel macht sie selbst. Und das ist nur ein Teil der vielen Eigenprodukte. Familie Schwienbacher räuchert auch selbst Speck. „Einen Teil müssen wir aber zukaufen, weil unserer allein nicht ausreicht“. Nur Butter und Käse werden noch zugekauft. Und da kommen nur die Erzeugnisse von regionalen Sennereien auf den Tisch. Die Produkte sollen eben keinen weiten Weg hinter sich haben, darin sind sich alle vier einig.